Informationen über Dünger und Düngemittel - Anwendung und Wirkung bei Gartenpflanzen (Quelle: http://www.baumschule-pflanzen.de/duenger-und-duengemittel.shtml)
Wie wichtig ist Dünger für Pflanzen ?
Wie werden schon immer aus der Natur mit unseren Lebensmitteln, Rohstoffen und Pflanzen aller Art versorgt.Doch sobald wir einen Eingriff in die Natur vornehmen, z. B. bei der Obst- oder Getreideernte, beim Rasenmähen oder beim einfachen Baum- oder Gehölzschnitt, werden der Natur dabei Nährstoffe entzogen.Um nachhaltig wirtschaften zu können, sind Landwirtschaft und auch Gartenbaubetriebe ebenso auf Düngemittel angewiesen, wie auch jeder kleine Hausgartenbesitzer.Die Düngung betrifft vor allem die Nährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium, die sich nicht langfristig im Boden halten können.Kalium und Phosphate hingegen können sich lange im Boden halten, da diese Substanzen nicht regelmäßig aus dem Boden ausgewaschen und unsere Böden dadurch immer gut mit diesen beiden Nährstoffen versorgt werden.Anders sieht es bei Stickstoff-Nährstoffen aus.Stickstoff-Dünger benötigen unsere Pflanzen am meisten.Leider gelangt Stickstoff leicht ins Grundwasser oder wird schnell wieder an die Umgebungsluft abgegeben.Während organische und mineralische Dünger in ihrer Wirkungsweise bezüglich Phosphat und Kalium sehr ähnlich sind, gibt es beim Stickstoff diese Unterschiede.
Was ist organischer Dünger ?
Als Beispiele für organische Dünger in fester Form zählen Kompost, Stallmist, Hornspäne oder Knochenmehl.Ein Dünger gilt als organisch, wenn seine Nährstoffsubstanzen aus abgestorbenen Pflanzenteilen oder von Lebewesen und deren Ausscheidungen stammen.Künstlich hergestellter Dünger, auch Mineraldünger genannt, liefert dagegen Stickstoff schnell, direkt und hauptsächlich in Form von Ammoniak oder Nitraten.Die Wirkung des organischen Düngers, hängt von seiner Zusammensetzung insgesamt ab.Je mehr Nitrate- und Ammoniumstickstoffe diese enthalten, desto schneller wirken sie auf die Pflanzen oder deren Pflanzenteile.Je mehr organische Stickstoffe sie enthalten um so langsamer ist die Wirkung.Unter besonders schnell wirkenden organischen Düngerarten ist beispielsweise die Jauche oder auch "Gülle" die bekannteste.Die typische Gülle enthält etwa 50 % Ammoniumstickstoff, wogegen Stallmist nur 10% bis 20% und Kompost rund 5% Prozent beinhaltet.
Organisch gebundener Stickstoffdünger
Organisch gebundener Stickstoff muß aber erst von Mikroorganismen aus den organischen Verbindungen freigesetzt werden.Dabei dauert es viel länger, bis die Nährstoffe der Pflanze zur Verfügung stehen.Dadurch ist der Dünge bedarf aber auch schwieriger im voraus zu errechnen.Dafür wirken organisch gebundene Stickstoffdünger aber viel länger und gleichmäßiger.Auch gelangen diese nicht so leicht ins Grundwasser und sind eine ideale Voraussetzung für beste Humusbildung und die Strukturverfeinerung (Lockerung) des Bodens.
Die Verwendung von Spezialdünger
Spezialdünger gibt es in verschiedenen Arten im Handel:- als Langzeitdünger (hauptsächlich für den kommerziellen Einsatz)- als Grünpflanzen- oder Blühpflanzendünger (z. B. für Geranien, Pelargonien oder andere blühende Pflanzen)- als Dünger mit nur ganz bestimmten Nährstoffen (z. B. Thomaskali, Eisendünger, Magnesiumdünger) hierunter zählt auch das bekannte Bittersalz das für Koniferen, Kübelpflanzen und andere Zierpflanzen verwendet wird, da diese Pflanzen allgemein einen erhöhten Magnesiumbedarf haben
Die Anwendung von Flüssigdünger
Flüssigdünger kommt hauptsächlich bei der Blattdüngung zum Einsatz.Dabei wird eine flüssige Düngerlösung auf die Unterseite der Pflanzenblätter aufgebracht.Diese Düngermethode wird vorwiegend bei Pflanzen wie z. B. Orchideen angewendet, die kaum oder nur schlecht ausgebildete Wurzelmasse besitzen.Für Blattdüngung in flüssiger Form ist fast jeder mineralische Dünger geeignet, da dieser seine Nährstoffe den Pflanzen sofort zur Verfügung stellt.
Düngetermine - Wann müssen Pflanzen gedüngt werden ?
Gartenpflanzen werden nur in der Wachstumsphase (Vegetationsperiode) gedüngt.Eine Düngung im Winter wäre sinnlos, da Pflanzen im Garten zu dieser Jahreszeit nicht stark wachsen und dadurch kaum Nährstoffe verbrauchen.Ausnahmen sind natürlich Pflanzen, die aufgrund der Lichtverhältnisse und des Standortes auch in den Wintermonaten weiterwachsen können.Hier sollte eine regelmäßige Düngung auch in den Wintermonaten vorgenommen werden.Die Düngemenge und die zeitliche Anwendung finden Sie in den jeweiligen Herstellerangaben auf der Düngerverpackung
Welchen Dünger kaufen ?
Grundsätzlich gilt:Lesen Sie genau nach, welchen Dünger Ihre Pflanzen benötigen und kaufen Sie erst dann für jeden Pflanzentyp den richtigen Dünger.Solange Sie nicht allzu spezielle Pflanzen kultivieren, wird es höchstens bis zu 4 verschiedene Düngerarten geben.Es ist auch völlig egal, ob Sie Dünger in fester oder flüssiger Form den Pflanzen zuführen.Beide Düngeformen wirken bei gleicher Konzentration gleichwertig und sind nur unterschiedlich in Ihrer Handhabung.Hier einige Richtangaben:- Blühpflanzendünger für alle blühenden Pflanzen (z. B. Geranien)- Grünpflanzendünger für alle sog. Blattpflanzen- Kakteendünger für Kakteen und Bonsais- Orchideendünger für Orchideen
E2: Information : Kassensturz testet unterschiedliche Dünger
Teurer Blumendünger (Kassensturz vom 11.6.2002)Immer mehr Pflanzenfreunde düngen ihre Blumen mit Bio-Dünger. Kassensturz hat acht Flüssigdünger auf ihre Wirksamkeit hin u ntersucht. Der Teuerste tanzt aus der Reihe: Er düngt nicht besser als Wasser. Das Bauernhaus der Familie Pfau im bernischen Rümligen ist eine Touristenattraktion: Wenn die Blumen voll erblüht sind, verschwindet das Stöckli jeweils fast im Blumenmeer. Die 72-jährige Elsbeth Pfau düngt ihre Pflanzen nach Erfahrungswerten mit Flüssigdünger. "Wenn es regnet, gibt es wenig, wenn die Sonne scheint, gibt es mehr. In der Woche drei bis viermal", erklärt sie. Frau Pfau benutzt Mineraldünger. Immer mehr Blumenfreunde wollen aber weg von der Chemie. Besonders begehrt sind flüssige Bio-Dünger. Doch bei der riesigen Auswahl, bleibt manche Kundin ratlos vor dem Regal stehen. Kassensturz liess acht Flüssigdünger - einen billigen Mineraldünger aus der Chemiefabrik und sieben biologisch-organische Flüssigdünger aus pflanzlichen Abfällen - im Fachlabor auf ihre Inhaltstoffe überprüfen. Für ein gutes Gedeihen brauchen Pflanzen drei Hauptnährstoffe: Stickstoff, Phosphor und Kalium. Und das in ausreichender Menge. Stickstoff führt zu schnellem Wachstum und grosser Blattmasse. Phosphor fördert die Blütenbildung und kräftigt die Wurzeln. Kalium stärkt die Zellwände und macht die Pflanzen widerstandsfähig gegen Krankheiten. Der Verband der schweizerischen Gärtnermeister im bernischen Koppingen hat die Laborergebnisse beurteilt. Der Mineraldünger Fischer's Blüh-Fix lief ausser Konkurrenz. "Der Mineraldünger ist der Günstigste. Er kann billig hergestellt werden", sagt Josef Poffet vom Verband Schweizerischer Gärtnermeister. Er kostet nur 1,93 Rappen pro Gramm Hauptnährstoffe. Die Note "gut" erhalten Neudorff Geraniendünger (1 Gramm Nährstoff kostet 6,39 Rappen), Coop Oecoplan Geraniendünger (6,46 Rappen/Gramm Nährstoff) und Neudorff Grünpflanzendünger (7,88 Rappen/Gramm Nährstoff). Mit "genügend", da deutlich teurer, schneiden Coop Biorga (11, 64 Rappen/Gramm Nährstoff), Biorga Bio Flüssigdünger (12,71 Rappen/Gramm Nährstoff) und Hauert Vegesan Bio (13, 67 Rappen/Gramm Nährstoff) ab. "Ungenügend" erhält der Teuerste im Test, Biovin Aktivdünger. Ein einziges Gramm Nährstoff kostet hier über 8 Franken. Biovin ist 129 mal teurer als der günstigste Biodünger und gar 425 mal teurer als der Chemiedünger. Und nützen tut er auch nicht viel: "Das ist etwa so, wie wenn man Wasser giesst", sagt Poffet. Die Nährstoffgehalte seien so tief, dass die Pflanze verkümmern, sogar verhungern könne. Nikolaus Tichatschek, der Biovin aus Österreich importiert, ist da anderer Meinung: "Wir arbeiten mit Huminstoffen. Die ermöglichen eine bessere Nahrungsaufnahme und die Bildung von Feinwurzelwerken. Die Pflanze wird resistenter gegen Umwelteinflüsse. Und das bildet dann die besseren Resultate als mit jedem konventionellen Dünger." Frau Pfau bleibt bei ihrem konventionellen Dünger: Wer Biovin benutze, merke doch sofort, dass dort kein Effekt da sei, meint die Blumenliebhaberin.Kassensturz suchte auch in der Migros nach einem Bio-Dünger, wurde aber nicht fündig. "Wir mussten den Natura Flüssigdünger aus dem Sortiment nehmen", schreibt der Grossverteiler. Der Dünger habe nach der Abfüllung Probleme bereitet: Er gärte in der Flasche und blähte diese auf. 2003 soll eine neue Natura-Flüssigdünger-Linie auf den Markt kommen.Im Hinblick auf unsere
Versuche möchten wir das Kassensturzresultat bestätigen oder soweit unsere Angaben aussagekräftig genug sind widersprechen.
Sara M.
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2 Kommentare:
Eine längst fällige Information: Wo gehört sie hin, d.h. in welche E-Phase?
Diese Düngemittelinformationen sind umfassend und für diese 5E-übung (fast zu) umfangreich. Mich freut's natürlich, andere Leser (?) wahrscheinlich nicht ......
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